Eine Frau mit rotbraunen Harre und weißer Bluse liegt auf einer Wiese und schaut direkt in die Kamera.

PERSPEKTIVE:ARBEIT – Österreichs erster Social Impact Bond

Als erstes seiner Art in Österreich wird das Pilotprojekt „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ in Form eines Social Impact Bonds (SIB) finanziert. Das Projekt bietet ein flächendeckendes und gezieltes Angebot für gewaltbetroffene Frauen in Oberösterreich, das einen dauerhaften Ausstieg aus Gewaltstrukturen durch Beschäftigung ermöglicht.

Ein SIB ist ein innovatives Finanzierungsinstrument, das auf dem Konzept erfolgsbasierter Bezahlung („pay for success“) beruht. Es erlaubt der öffentlichen Hand Präventionsmaßnahmen und neue Projektansätze zu erproben und bei Erfolg auszurollen. Auch die österreichische Bundesregierung erprobt mittels dem SIB PERSPEKTIVE:ARBEIT neue Ansätze in der Sozialpolitik.

So funktioniert´s

Die Öffentliche Hand legt die inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen eines Social Impact Bonds sowie die zentralen Erfolgskriterien fest. Vorfinanzierer wie etwa Stiftungen übernehmen die Finanzierung und das Ausfallrisiko. Ausschließlich bei Zielerreichung bekommen die Vorfinanzierer das eingesetzte Kapital inklusive eines Inflationsausgleiches von der öffentlichen Hand zurück. Spezialisierte Organisationen, wie zum Beispiel NGOs oder gemeinnützige Vereine, setzen das jeweilige Projekt um. Ob ein SIB am Ende erfolgreich war, entscheidet eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft basierend auf den vorab festgelegten Zielkriterien. Zusätzlich erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes. Der Vorteil – SIBs fördern eine enge sektorübergreifende Zusammenarbeit, schaffen Transparenz und damit mehr Klarheit darüber, welche Ansätze im sozialen Bereich wie wirken.

PERSPEKTIVE:ARBEIT

Jede fünfte Frau in Österreich ist von häuslicher Gewalt betroffen. 40 Prozent dieser Frauen haben keine abgeschlossene Schulbildung, eine Lehre abgebrochen oder lediglich einen Pflichtschulabschluss. Damit sind sie sozial und beruflich benachteiligt und gesellschaftlich wie finanziell von (ihren) Männern abhängig.

In Oberösterreich ausgerollt, unterstützt „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ gewaltbetroffene Frauen, durch eine individuelle Betreuung und die enge Zusammenarbeit zwischen dem Gewaltschutzzentrum OÖ, dem Frauenhaus Linz, dem AMS OÖ und dem Land Oberösterreich, ganzheitlich dabei ihre Erlebnisse zu verarbeiten und eine existenzsichernde Beschäftigung zu finden. Damit ermöglicht das Projekt den Frauen sozial und wirtschaftlich unabhängig zu werden um Gewaltstrukturen dauerhaft zu entkommen.

(Vorfinanzierer des ersten österreichischen SIB sind die ERSTE Stiftung, die Familie Scheuch Privatstiftung, die HIL-Foundation, die Schweighofer Privatstiftung und Juvat)